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Seraph

Schüler

  • »Seraph« ist der Autor dieses Themas

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Dienstag, 20. Juni 2006, 08:11

Der gläserne Kunde



Die Mehrheit der Deutschen fühlt sich als Verbraucher ausspioniert: In einer Umfrage für das Magazin "Zeit-Wissen" sagten fast 60 Prozent, sie fänden es unheimlich, dass private Firmen so viel über ihre Konsumgewohnheiten wissen würden, wie das Magazin am Montag mitteilte.

Kaum einer will verzichten
Zugleich wollen aber laut Umfrage die wenigsten Deutschen auf Kundenkarten von Kaufhäusern und Tankstellen verzichten: 56 Prozent der Befragten gaben an, eine oder mehrere Kundenkarten zu besitzen. Für die Emnid-Umfrage waren Mitte Mai 1009 Personen befragt worden.

Verbraucherschützer warnen
Verbraucherschützer warnen seit langem vor dem "gläsernen Kunden". Die ehemalige Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hatte von der Wirtschaft einen besseren Schutz von Kundendaten gefordert.


Wie gläsern ist der Kunde?
Aus den im Kartenantrag freiwillig gemachten persönlichen Angaben können laut Verbraucherschutzzentrale zusammen mit den Umsatzdaten Nutzungs- oder sogar Kundenprofile erstellt werden. Je öfter der Kunde die Rabattkarte einsetzt, desto genauer also kann sein Konsumverhalten beobachtet und entsprechende Prognosen für die Zukunft aufgestellt werden. Allerdings dürfen solch sensible Daten nicht ohne das OK des Kunden verarbeitet werden.

Einwilligung des Kunden erforderlich
Keine Bedenken brauchen Kunden zu haben, wenn sie im Kartenantrag lediglich Name, Adresse und Geburtsjahr (nicht vollständiges Geburtsdatum) preisgeben. Doch schon die Frage nach der Telefonnummer oder eMail-Adresse, so die Verbraucherschutzzentrale Nordrheinwestfalen, bedarf der besonderen Einwilligung des Kunden.

Welche Daten gespeichert werden dürfen
Für Marktanalysen und zu Werbezwecken wollen Unternehmen häufig noch weitere Informationen wie Familienstand, Haushaltsgröße, Einkommen, Beruf oder Hobbys wissen. Aber auch hier gilt: Für die Verwendung dieser persönlichen Daten, muss sich der Kunde n einer separaten Erklärung einverstanden erklären. Setzt der Kunde seine Karte beim Einkauf ein, dürfen Ort und Zeitpunkt des Kaufs, Preis der Ware oder Dienstleistung und Rabatthöhe bzw. Anzahl der Bonuspunkte gespeichert werden, so die Verbraucherzentrale. Welche Ware im Einkaufskorb gelandet ist, geht den Kartenbetreiber dagegen nichts an – es sei denn der Kunde stimmt ausdrücklich zu.

Kunde muss schriftlich absegnen
Vorformulierten Einwilligungserklärungen sind nur gültig, wenn sie der Kunde schriftlich absegnet. Dazu muss er entweder extra unterschreiben oder die gewünschte Erklärung ankreuzen. Da die Einwilligung des Kunden freiwillig ist, darf die Teilnahme am Rabattprogramm nicht von der Preisgabe geheimer Daten abhängig gemacht werden. Geschieht das doch, sind die Daten zu löschen.

Was Karteninhaber erfahren müssen
Die Rabattkartenbetreiber dürfen den Verbraucher nicht nur - im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben - ausfragen, sondern müssen ihn in den Antragsformularen auch hinreichend über seine Rechte aufklären. So muss der Karteninhaber erfahren, welches Unternehmen welche Daten zu welchen bzw. wessen Zwecken speichert und nutzt. Auch über sein Auskunftsrecht und über die jederzeit mögliche Datenlöschung ist der Kunde zu informieren. Geschieht das nicht, kann er die Löschung der gespeicherten Daten verlangen.

Mit dem Finger an der Kasse



Der führende deutsche Lebensmittelhändler Edeka testet ein neues Bezahlsystem. An ausgewählten Kassen können Kunden ihre Rechnung per Fingerabdruck quittieren – wenn sie bereit sind, ihre biometrischen Daten preiszugeben.



Zahlen per Digiproof: Eine Kundin des Edeka-Testmakts im pfälzischen Rülzheim gibt an der Kasse ihren Fingerabdruck ein.
Damit stimmt der Kunde zu, die Rechnung von seinem Konto abbuchen zu lassen.
Problematisch wäre es jedoch, wenn etwa die Eß- und Trinkgewohnheiten der Konsumenten zusammen mit den Fingerabdrücken gespeichert und an Dritte weitergegeben würden. Dann droht dem Betreiber ein Bußgeld.
Datenschützer haben bislang keine Einwände gegen das Edeka-Projekt.
Jede Widrigkeit des Schicksals, trägt in sich den Keim eines ebenso großen, oder noch größeren Vorteils............. :wiejetzt:

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